
Markus Reisch spricht über das 5G-Campusnetz des Smart Systems Hub
- On 22. Juni 2021
Videointerview | mit Markus Reisch, Senior Consultant Technology & Cloud | Smart Systems Hub
Der Smart Systems Hub – Enabling IoT ist mit über 450 Partnern Europas größter One-Stop-Shop für das Internet der Dinge (IoT). Unsere Expertise liegt hier im Besonderen in der Anwendung des Internets der Dinge im industriellen Kontext und der schnellen Entwicklung von individuellen Systemlösungen. Hierfür ist die Einbindung und Verfügbarkeit von 5G-Technologien essenziell, weshalb wir unseren Kunden seit Kurzem auch ein 5G Campusnetz zur Verfügung stellen. Was für Vorteile dieses 5G-Netz für unsere Lösungen und damit für unsere Kunden bietet und welche Rolle 5G in der Anwendung von IoT-Lösungen ganz grundsätzlich spielt, erläutert der 5G-Experte im Smart Systems Hub, Markus Reisch, in diesem Interview.
Frage 1: Markus, du bist der Experte für 5G im Smart Systems Hub. Welche Rolle spielt 5G heute für Unternehmen? Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg?
Viele Unternehmen erkennen gerade das große Potenzial von Predictive-Maintenance-Lösungen, um beispielsweise Wartungskosten zu senken und Produktionsausfälle zu minimieren. Für eine solche Produktions- und Zustandsüberwachungen werden eine große Anzahl von Sensoren installiert. Diese Sensoren sammeln nun eine immense Menge an Daten, die wiederum in Echtzeit ausgewertet werden sollen. Ziel ist es, den Produktionsstatus nicht nur zu visualisieren, sondern auch in kritischen Situationen einzugreifen. All diese Fakten, also die große Anzahl von Hardware-Geräten, riesige Datenmengen, geringe Latenz sowie die Kommunikation in Echtzeit sind Argumente für den Einsatz der 5G-Technologie.
Frage 2: Wo können die Ansatzpunkte, sogenannte Use Cases, für Unternehmen liegen?
Wie schon erwähnt, ist die Prozessindustrie mit tausenden von Sensoren zur Überwachung von Prozessschritten ein wichtiger Einsatzbereich. Hier kann die 5G-Technologie trotz höherer Leistung tatsächlich sogar weniger Energie benötigen und so Kosten senken.
Weitere Anwendungsfälle sind im Bereich der Automatisierung und industriellen Fertigung, insbesondere bei der Bewegungssteuerung von Maschinen oder der Positionsbestimmung von Robotern zu finden, weil diese eine hohe Zuverlässigkeit in der Verfügbarkeit sowie eine geringe Latenz erfordern.
Ein drittes Beispiel ist die Virtualisierung, Augmented Reality, z. B. als Datenbrille in der Montage, da hier hohe Bandbreiten benötigt werden. Mit 5G kann die Rechenleistung direkt aus der Cloud kommen.
Frage 3: Welche Voraussetzungen brauchen Unternehmen um 5G erfolgreich zu nutzen und braucht ein Unternehmen Spezialwissen, um zu starten?
Unternehmen sollten einen konkreten Anwendungsfall haben, der durch die technologischen Features von 5G positiv beeinflusst wird. Auch ein Schmerzpunkt im täglichen Betrieb kann ein guter Grund sein, eine 5G-Umgebung auszuprobieren. Für unsere Kunden wollen wir im Smart Systems Hub echte Herausforderungen lösen und einen messbaren Mehrwert schaffen. Hierfür ist die Offenheit gegenüber neuen Technologien und die Zusammenarbeit mit Partnern extrem wichtig.
Sind diese vorhanden, wird im ersten Schritt der Anwendungsfall auf technischer Ebene evaluiert: Welche und wie viele Endgeräte werden benötigt, soll die Kommunikation über das öffentliche Netz oder ein privates, firmeneigenes Campusnetz erfolgen, welche Daten werden übertragen und wo sollen sie gespeichert werden. Auch das zugrunde liegende Geschäftsmodell wird betrachtet. Für diese Schritte bringen wir als Smart Systems Hub die notwendigen Experten in einer produktiven Arbeitsumgebung zusammen. Der Kunde braucht keine Spezialisten im Haus zu haben, vielmehr profitiert sein bestehendes Team vom Wissenstransfer der Experten, die wir beisteuern.
Frage 3: Okay, du sagtest, wir wollen einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Wie unterstützt der Hub den Einstieg in 5G?
Wir stellen unseren Kunden ein 5G-Standalone-Campusnetz zur Verfügung. Hier kann technische Setup in einer sicheren Umgebung aufgebaut, getestet, verglichen und bewertet werden. Gemeinsam mit den Experten der TU Dresden und Campus Genius ist der Hub der Ansprechpartner für technologische Fragen, z. B. welche Endgeräte sinnvoll sind. Im besten Falle können wir diese Endgeräte auch zur Nutzung bereitstellen.
Auch die optimale Konfiguration des Netzwerks für den Anwendungsfall wird von Experten des Hubs und seiner Partner durchgeführt. Methodisch bieten wir mit Hilfe von Einführungsvorträgen & Best Practices einen ersten Einstieg in den aktuellen Stand der Technik. In Workshops generieren und bewerten wir Ideen und erarbeiten Umsetzungsmöglichkeiten. In dem Format Thin[gk]athon entwickeln wir prototypische Lösungen, die die Integration von Hardware/Sensorik, Übertragung im 5G-Netz bis hin zur Speicherung und Visualisierung im Dashboard vollständig demonstrieren und in der Digital Product Factory entwickeln wir in nur drei Monaten ein MVP, das ersten Markthypothesen standhält.
Frage 3: Das klingt recht komplex. Wie hoch sind die Kosten für die Nutzung des 5G-Netzes?
Ein einfacher Einstieg ist unser oberstes Ziel. Die Verfügbarkeit eines 5G-Campusnetzes und damit der Zugriff auf 5G-Technologie ist ein Service des Hubs für unsere Kunden. Dieser verursacht im Rahmen unserer Co-Innovationsformate keine Zusatzkosten. Auch Endgeräte stehen zur Verfügung, aber ob und wenn ja, wie sie für die Anwendung genutzt werden können, muss individuell besprochen werden.
Frage 3: Was zeichnet die Zusammenarbeit mit dem Smart Systems Hub aus?
Schnelligkeit und tiefes technisches Know-how sind zwei wesentliche Punkte. Indem wir die Betriebsumgebung haben, können wir sofort loslegen, einschließlich der Cloud-Infrastruktur und Hardware, wie z. B. Sensoren. Durch die Bereitstellung aller benötigten Skills und ausgewählter Experten, entsteht innerhalb von drei Tagen beispielsweise ein Prototyp. Damit schaffen wir nahezu risikofrei eine solide Grundlage für die weitere Entwicklungen. So bieten wir einen ersten Einstieg und eine Perspektive, z.B. bis zur Entwicklung einer ersten Produktversion, dem MVP innerhalb der Digital Product Factory.
Innovation entsteht durch das optimale Zusammenspiel verschiedener Partner. Diese Partner bringen wir für den Anwendungsfall aus der Industrie, der stets im Mittelpunkt der Entwicklung steht, individuell zusammen und orchestrieren sie in unserem methodischen Co-Innovationsprozess.
Unsere über 450 Partner decken hierfür alle essenziellen Bausteine ab, darunter Hardware, Software und Konnektivität, 5G, Edge, Cloud, KI, IoT Hardware, Sensorik und viele mehr.
Durch unsere Gesellschafter (5G Lab, Hightech Startbahn, Silicon Saxony) schlagen wir die Brücke zwischen Forschung, Startups und Industrie und durch unsere Schlüsselpartner (Globalfoundries, Infineon, SAP, T-Systems MMS) haben wir direkten Zugang zu den wichtigsten Industrie-Akteuren in den Bereichen Hardware, Software und Konnektivität.
Wenn Sie gleich loslegen wollen, wenn Sie einen speziellen Anwendungsfall haben, wenn Sie an der Entwicklung oder dem Test unseres 5G-Campusnetzes interessiert sind, wenn Sie einen Prototyp oder ein MVP benötigen oder bei allen anderen Fragen zum Thema 5G, rufen Sie uns einfach an. Wir freuen uns, auch Ihre Herausforderungen zu lösen.
Weiterführende Informationen
Review · Digitaler Thin[gk]athon
COVID-19 hat die Wirtschaft vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Branchenübergreifend haben wir in der ersten digitalen Auflage unseren Co-Innovationsformates Thin[gk]athon nach Digitalisierungslösungen gesucht, die jetzt helfen – von der Logistik bis zum digitalen Teamwork. Ziel war auch hier die Entwicklung verschiedener Prototypen in nur vier Tagen.
Testen Sie unser 5G Campus-Netz
Unser 5G-Campusnetz steht bereit, um minimale Latenz und Echtzeitreaktion sowie Robustheit und hohe Datenübertragungsrate für Ihren Anwendungsfall zu demonstrieren. Testen Sie Ihre Lösungen in diesem Umfeld oder entwickeln Sie im Rahmen unserer Co-Innovationsprojekte Prototypen oder MVPs. Anbieterneutral stehen Ihnen bei uns darüber hinaus einzigartige Möglichkeiten verschiedener Sensorplattformen, Cloud Architekturen und Datenaustauschformate zur Verfügung.
Gastbeitrag · 5G Campusnetze in der Anwendung – ein Interview mit Norman Franchi
5G Campusnetze können individuelle Anforderungen der Industriekunden erfüllen. Im Interview erklärt Norman Franchi (CEO 5G Lab GmbH, CEO Advancing Individual Networks GmbH) welche Branchen bereits jetzt profitieren und was industrielle 5G-Netze der Zukunft können.
Gastbeitrag · 5G Campusnetzwerke – drahtlose Automatisierungstechnik
Wurde Mobilfunk bisher kaum mit Automatisierungstechnik assoziiert, so öffnet 5G die Tür für den Einzug des Mobilfunks in die Automatisierungstechnik für die Fabriken der Zukunft. Industrie 4.0 wird greifbar.
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Luisa Göhler
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