Im Ökosystem der Internet-of-Things (IoT)-Technologien ist es für Technologie-Startups unerlässlich, nicht nur innovative Produkte zu entwickeln, sondern auch die dahinterliegende komplexe Technologie verständlich zu kommunizieren. Die herausragendste Technologie nützt wenig, wenn ihre Bedeutung unklar bleibt. Noch problematischer wird es, wenn eine zu starke Vereinfachung dazu führt, dass der wahre Wert der Technologie verkannt wird, weil dadurch der Kern der Innovation verloren geht. In unserem direkten Kontakt mit Anwendern auf Messen oder bei anderen Gelegenheiten stehen wir regelmäßig vor der Herausforderung, die Lücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendbarkeit zu überbrücken.

BlitzFunk ist das Ergebnis unserer intensiven Bemühungen, ein Funkprodukt zu entwickeln, das durch niedrige Latenz und hohe Zuverlässigkeit Kabel in industriellen Regelschleifen kostengünstig ersetzt. Diese Vision entstammt ursprünglich der 5G-Forschung, bei der die Metriken Latenz und Zuverlässigkeit als Hauptoptimierungsziel seit etwa 10 Jahren für die Realisierung industrieller Anwendungen im Vordergrund stehen. Latenz und Zuverlässigkeit wurden dabei nicht isoliert betrachtet, sondern gemeinsam analysiert: Mit welcher Zuverlässigkeit kann eine vorgegebene Latenz eingehalten (oder sogar unterschritten) werden? Für die Vermessung und Beschreibung von realen Funksystemen hinsichtlich dieser Parameter bietet sich die Darstellung der Latenz in einer empirisch gemessenen Verteilungsfunktion (engl. empirical cumulative distribution function, ECDF) an. Sie ordnet einer bestimmten Latenz einen Wahrscheinlichkeitswert zu, der als Maß für die Zuverlässigkeit des Systems dient. Viele Unternehmen, die sich bemühen, mit Funktechnologien in diesem neuen Marktsegment Fuß zu fassen, kommunizieren diese Werte in großer Mehrheit getrennt voneinander, wodurch beide Zahlenwerte zu Nullaussagen werden. Die irreführenden „bis zu“-Formulierungen in Datenblättern für Latenz und Zuverlässigkeit des Funksystems verschleiern, dass nur ein Wert gleichzeitig erreicht werden kann. Damit wird der Anwender in Bezug auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Systems in die Irre geführt. Unsere Antwort darauf ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Wissenschaftskommunikation, um die komplexe Technologie hinter BlitzFunk praxisnah und verständlich zu vermitteln.

Gemeinsame Darstellung der für industriellen Anwendungen wichtigen Metrinken Latenz und Zuverlässigkeit eines Funksystems in einer ECDF

Mit BlitzFunk bereiten wir die Einführung eines Produkts vor, das das Potenzial hat, eine neue Ära in der industriellen Kommunikation einzuläuten. Eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung erreicht unter Echtweltbedingungen eine beeindruckend niedrige Einweglatenz von <4 ms für 99,999 % der Pakete. Während der Entwicklung von BlitzFunk stand die technische Exzellenz im Vordergrund. Mehr und mehr entwickelt sich bei uns eine Vision, die Art und Weise, wie Industrien in diesem Bereich kommunizieren, nachhaltig zu verändern. Offiziell wird BlitzFunk ab Anfang August verfügbar sein. Bereits jetzt bieten wir eine limitierte Stückzahl von Prototypen zum Verkauf an.

BlitzFunk Access Point (links) und Clients (rechts) für niedriglatente, ultrazuverlässige Drahtloskommunikation

Kontakt

Andreas Traßl
Produktmanagement
fünfeinhalb Funksysteme GmbH

andreas.trassl@fuenfeinhalb.de
Telefon: +49 152 3482 5585