
secureAR – Modulare AR-Serviceplattform für die industrielle Fertigung
- On 18. November 2022
Gastbeitrag | Fraunhofer FEP
Innerhalb des BMBF geförderten Projektes secureAR wird eine branchenübergreifende und offene cloudbasierte Serviceplattform mit offenen Industrieschnittstellen entwickelt. Das Fraunhofer FEP erforscht innerhalb von secureAR eine neuartige Hardwareplattform, welche in einem innovativen AR-Assistenzsystem für die orts- und situationsbezogene Bereitstellung und Visualisierung von Daten in unterschiedlichen Industrieszenarien Anwendung findet und die erfassten Daten sicher und geschützt überträgt.
Fabriken werden in der Zukunft noch flexibler als heute individuelle Einzelprodukte fertigen und eine höhere Wirtschaftlichkeit erzielen müssen – in kurzer Zeit, zu niedrigen Kosten, bei höchster Qualität. Dabei werden die Mitarbeiter durch moderne AR (Augmented Reality)-Assistenzsysteme bestmöglich unterstützt und in die Produktions- und Serviceprozesse eingebunden. Dies ermöglicht eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie der Produktionsprozesse und eröffnet zudem völlig neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen.
Ziel des Verbundprojektes secureAR ist die Erforschung von innovativen Dienstleistungen im industriellen Produktionsumfeld. Hierfür wird eine branchenübergreifende und offene cloudbasierte Serviceplattform mit offenen Industrieschnittstellen realisiert. Diese Serviceplattform erfasst Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Planung, über die Produktionsprozesse bis zur Wartung der Anlagen und ermöglicht eine orts- und situationsbezogene Bereitstellung und Visualisierung der Daten über ein neuartiges AR-Assistenzsystem.
Neuartiges AR-Assistenzsystem für den Industrie-Einsatz © Fraunhofer FEP
Digitale Souveränität durch AR-System mit sicherer Datenübertragung
Die Daten werden stets sensorbasiert erfasst und übertragen. Im industriellen Umfeld müssen solche Daten als Geschäftsgeheimnisse besonders geschützt werden. Aktuell verfügbare AR-Geräte, wie Handys, Tablets oder eben Datenbrillen sind permanent mit dem Internet verbunden und können einen solchen Schutz nicht leisten, weil sie mit den gängigen Cloudsystemen ihrer Anbieter direkt verbunden sind. Für die sichere Erfassung der Daten wird auf dem neuartigen Assistenzsystem das modulare Opensource-Betriebssystem L4Re eingesetzt. Unter konsequenter Beachtung von Daten-, Eigentums- und Persönlichkeitsrechten werden die Daten direkt in die von secureAR entwickelte offene cloudbasierte Serviceplattform übertragen. Damit leistet das Verbundprojekt einen wichtigen Beitrag zu Deutschlands und Europas digitaler Souveränität.
Innerhalb des Projektes wird die AR- Serviceplattform zunächst für den Einsatz in der Elektronik-Fertigung und für den Flugzeugbau optimiert. Bernd Richter, Abteilungsleiter für Organic Microelectronic Devices, am Fraunhofer FEP und Leiter des Teilprojektes zur Erforschung der Hardware-Komponenten, führt dazu weiter aus: „Bisherige AR-Systeme sind vor allem für den Consumer-Markt gedacht und konzipiert. Durch die modulare Aufbauweise des neuen AR-Assistenzsystems aus secureAR ist dieses einfach an alle industriellen Szenarien anpassbar. Wir haben dabei auf Ergonomie und Einhaltung der Anforderungen aus der industriellen Fertigung besonderen Wert gelegt. Beispielsweise lässt sich das System problemlos mit der persönlichen Schutzausrüstung, wie einer Stoßkappe, kombinieren“.
Erhöhte Ergonomie durch Modularität und stromsparende Displays
Das System ist mit Kameras ausgestattet, die erkennen, wo sich der Träger im Raum befindet, aber auch Objekte im näheren Umfeld. So können Bedienungsanleitungen oder Informationen von weiteren Personen, die sich nicht vor Ort befinden – z. B. bei der Fernwartung – gezielt angezeigt werden. Die Ergonomie konnte verbessert und die Belastung des Trägers im industriellen Umfeld wesentlich gesenkt werden. Wesentlich dazu bei trägt die Modularität des Systems. Es kann je nach Bedarf mit zusätzlichen Sensoren und Schnittstellen erweitert werden. Außerdem wurden winziger OLED-Mikrodisplays, die kaum Strom verbrauchen, integriert. Dadurch ist ein leichtes, ergonomisches System entstanden, dass sowohl binokular als auch monokular genutzt werden kann. Das Fraunhofer FEP ist spezialisiert auf die Erforschung und Herstellung von kunden- und projektspezifischen Mikrodisplays und deren Integration in komplexe Systeme. Hierfür kann das Institut auf eine langjährige Erfahrung in der Realisierung unterschiedlichster Mikrodisplay-Architekturen zurückgreifen.
Über das Projekt „secureAR“
Sichere AR Serviceplattform für die industrielle Fertigung
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderkennzeichen: 02K18D014
Laufzeit: 01.05.2020 – 30.04.2023
Partner
Siemens AG, Projektkoordinator
Airbus Operations
GESTALT Robotics
Kernkonzept GmbH
Technische Universität Dresden, Fakultät Informatik
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Fraunhofer FEP
Webseite
https://www.fep.fraunhofer.de/de/Geschaeftsfelder/MS/secure-ar.html
Weiterführende Informationen
Kontakt
BERND RICHTER
Abteilungsleiter für Organic Microelectronic Devices | Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP
bernd.richter@fep.fraunhofer.de
+49 351 8823 285
INES SCHEDWILL
Head of Marketing | Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP
ines.schedwill@fep.fraunhofer.de
+49 351 8823 238
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