
„Let’s shape the future together!“ – Warum Co-Innovation der Schlüssel ist
- On 30. August 2023
Wir schreiben das Jahr 2,2 Milliarden vor unserer Zeitrechnung. Vulkane, ein unwirkliches Klima, Kontinente entstehen und werden auseinandergerissen – es herrscht Chaos auf unserem Planeten. Doch Inmitten der aufgewühlten Ursuppe unserer Existenz ereignet sich genau in diesem Moment das wichtigste Ereignis der Evolutionsgeschichte. Ein Einzeller vereint sich mit einem anderen Bakterium, das Jahrmillionen später jedem Schulkind als Mitochondrium bekannt sein würde. Die Familie der Eukaryoten war geboren und der Grundstein für alle komplexen Lebensformen gelegt. Durch die Symbiose zweier Lebensformen entstand etwas, das mehr war als nur die Summe seiner Teile. Dieses Etwas sollte das Angesicht der Erde für immer verändern.
Durch Kooperation entsteht echter Wettbewerbsvorteil
Viel weiter entfernt von unseren Kernkompetenzen als mit der Evolutionstheorie komplexer Lebensformen kann man in einen Artikel zum Thema Co-Innovation vermutlich kaum einstiegen, doch in dieser kleinen Episode versteckt sich eine elementare Wahrheit, die auch für uns höchste Relevanz hat: Durch Kooperation und kluge Zusammenarbeit kann ein echter Wettbewerbsvorteil entstehen – ein Wettbewerbsvorteil, der so signifikant ist, dass er nicht ignoriert werden kann. Diese Revolution in der Art und Weise wie wir zusammenarbeiten, hat bereits begonnen und wird Innovations- und Wirtschaftsprozesse nachhaltig verändern. Aber, bevor wir uns hier überschlagen, gehen wir erst einmal zurück zum Anfang oder besser gesagt 2,2 Milliarden Jahre in die Zukunft und betrachten die gegenwärtige Situation.
Die Welt, in der wir leben, befindet sich im Umbruch und die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, sind mannigfaltig. Von Lieferketten und Resilienz, über Fachkräftemangel bis hin zum Umbau hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft gibt es an allen Ecken und Enden etwas zu tun.
Die Lösungen für diese Probleme sind in weiten Teilen technologiegetrieben, doch eben hier liegt eine der größten Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen. „Wie schaffen wir es, neue Lösungen schnell und effizient zu entwickeln und diese zu implementieren?“
Herausforderungen für die Entwicklung & Implementierung von Digitalisierungslösungen
Die rasante Entwicklung neuer, teils disruptiver Technologien in den letzten Jahren war beeindruckend, doch die Überführung eben jener Technologien in Lösungen, welche tatsächlich in die Anwendung kommen, ist keineswegs trivial.
Insbesondere im Kontext der Industrie 4.0 wird dies besonders deutlich, wo neue Automatisierungslösungen zusehends komplexer und Technologien aus verschiedenen Branchen miteinander verknüpft werden. Die Kompetenzen, um umfassende Systemlösungen in diesem Bereich zu entwickeln, können nur schwer und unter hohem Ressourcenaufwand von einzelnen Akteuren aufgebracht werden.
Zugleich verkürzen sich die Innovationsintervalle stetig, wodurch der Wettbewerbsdruck möglichst schnell und effizient zu überzeugenden Ergebnissen zu kommen zusätzlich steigt.
Komplexität & Zeit von Innovationsintervallen
Um in diesem Kontext die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, braucht es ein grundlegendes Umdenken in der Art, wie wir Innovation gestalten. Die 4. Industrielle Revolution muss zugleich auch eine Revolution der Art und Weise wie wir zusammenarbeiten sein. Die Antwort auf die Fragen unserer Zeit heißt: „Kooperation statt Konkurrenz“.
Die Antwort auf die Fragen unserer Zeit heißt: „Kooperation statt Konkurrenz“
Durch Co-Innovation können Entwicklungsprozesse signifikant beschleunigt und der Ressourceneinsatz verringert werden. Entscheidend ist dabei vor allem eine methodische und zielgerichtete Herangehensweise, die auf die jeweilige Phase des Innovationsprozesses ausgerichtet ist. Vom Identifizieren von Potenzialen und der Erkundung des Problemraums über die Erprobung potenzieller Lösungsansätze bis hin zur Entwicklung eines ersten Produkts und dessen Implementierung ist es ein langer Weg hin zu einer fertigen Lösung. Wichtig ist hierbei, klare Ziele zu definieren und die Lösungsschritte auf die individuellen Anforderungen der Innovationsetappe auszurichten.
Innovation Services des Smart Systems Hub
Mit eigens entwickelten Formaten, bieten wir als Smart Systems Hub passende Services, um dieser Herausforderung zu begegnen und vereinen vielseitige Expertise aus unserem Netzwerk zielführend, um einen effizienten und agilen Innovationsprozess zu gewährleisten.
Damit dies überhaupt möglich ist, braucht es ein breites Partnernetzwerk, das über vielschichtige Kompetenzen verfügt und die Bereitschaft für transparente Kooperationsprojekte auf Augenhöhe mitbringt. Dieses Netzwerk zu kultivieren und passende Co-Innovationsräume zu schaffen, ist eine weitere, tragende Säule für erfolgreiche Co-Innovation. Zum einen braucht es physische Räume, die Begegnung und gemeinsames Arbeiten ermöglichen, zum anderen muss auch der organisatorische Rahmen abgesteckt werden, um die Zusammenarbeit von Startups, KMU und Konzernen mit ihren verschiedenen Anforderungen überhaupt zu ermöglichen.
Co-Innovation – Lösungskompetenzen werden in agilen Projektteams vereint
Sind all diese Bedingungen erfüllt, kann Co-Innovation gedeihen und ihr volles Potenzial entfalten. Durch die geschickte Vereinigung der Expertise verschiedener Partner in agilen Projektteams können Entwicklungsprojekte zielgerichtet vorangetrieben werden. Insbesondere bei komplexen Systemlösungen bedarf es hier oft drei, vier oder noch mehr Partner, um ein solides Fundament für das Projekt zu schaffen. Der entscheidende Vorteil dieses Ansatzes ist es, dass die für die Lösung notwendigen Kompetenzen in einem einzigen Projekt-Team vereint werden und der Prozess fokussiert und in einem schlanken Rahmen umgesetzt werden kann.
In der Umsetzung ist auch hier der Schlüssel die richtige Methodik. Mithilfe der Implementierung agilen Arbeitens und unter Nutzung von Konzepten des Design Thinking, können Innovationsprozesse weitaus schneller als in konventionellen Strukturen vorangetrieben und ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden.
Die Vorteile dieses Ansatzes gehen dabei noch weit über den reinen Entwicklungsprozess hinaus. Eine Zusammenarbeit in dieser Form bringt immer auch einen Wissensaustausch und -zuwachs mit sich. Im Co-Innovationsprozess erworbene Kenntnisse und Erfahrungen sind ein Mehrwert, der weit über das Projekt hinaus in den Unternehmen nachwirken wirken kann und zu nachhaltigen Verbesserungen interner Prozesse und dem Aufbau neuer Kompetenzen führt.
Zugleich bieten sich durch den engen Kontakt zu beteiligten Partnern oft neue Geschäftsmöglichkeiten. Neue Lösungen und angrenzende Geschäftsmodelle wollen schließlich nicht nur entwickelt, sondern auch vermarktet und vertrieben werden. Ebenso ist die transparente, partnerschaftliche Kooperation innerhalb eines Co-Innovationsprojekts in höchstem Maße vertrauensbildend und kann die Basis für langfristige, weitreichende Partnerschaften bilden.
Co-Innovation ist ein win-win Ansatz für alle beteiligten Partner. Gelingt es diese Kultur der Kooperation zum neuen Standard in der Entwicklung komplexer Lösungen zu machen und bestehende Ansätze in dieser Form der Zusammenarbeit weiter auszubauen, kann dies ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für alle Akteure sein und ein Ökosystem in seiner Gänze aufwerten. Es bedarf einer grundlegenden Neubewertung des vorherrschenden, kompetitiven Ansatzes – nicht gegen- sondern miteinander kann der individuelle Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Es ist an der Zeit das Ökosystem unserer Wirtschaft als gesamtes zu begreifen und zu erkennen, dass Kooperation der Schlüssel für einen zukunftsfähigen Standort ist.

Von Startups über SMEs zu Corporates, von IoT-Lab zu Digital Product Implementation – im Folgenden haben wir ein paar repräsentative Beispiele aus unserer Arbeit der letzten Jahre zusammengetragen.
IoT-Lab
iSAX · DELTEC electronics
IoT Use Case für digitale Werkerassistenz bei Inbetriebnahme
Im Rahmen des IoT-Projekts “Digitale Werkerassistenz” wurde ein Inbetriebnahme-Szenario des IoT Koffers (DELTEC electronics) mithilfe der Werkerassistenz weasl (iSAX) umgesetzt. Ziel ist die Demonstration einer digital gestützten Mitarbeiterführung zur effizienten Ausführung von manuellen Arbeitsschritten. Der Praxisanwendung zeigt auf, wie relevante, arbeitsschrittbezogene Informationen vorausgewählt und übersichtlich dargestellt werden können und eine dokumentierte, saubere Inbetriebnahme ermöglicht werden kann.
Digital Product Implementation
GlobalFoundries mit
DELTEC electronics · Telekom MMS · ZEISS Digital Innovation
Vorausschauende Wartung fahrerloser Transportsysteme in der Halbleiterfertigung – Von der Idee zur Produkintegration
Heimdall –Vorausschauende Wartung fahrerloser Transportsysteme in der Halbleiterfertigung Nach dem Erfolg der Digital Product Factory #4 wurde das zuvor erarbeitete MVP weiterentwickelt und erfolgreich in die Produktionsumgebung von GlobalFoundries integriert. Eine zentrale Aufgabe für das fach- und unternehmensübergreifende Projekt-Team war die Integration optischer Sensoren in das bestehende Sensorkit, sowie der Aufbau einer AWS-basierten Softwareumgebung hierfür.
Dieser neue Datenstrang musste in das Dashboard, in dem alle relevanten Daten übersichtlich abgebildet sind, integriert und die ML-Algorithmen entsprechend erweitert werden. Mit Hilfe der eigens entwickelten und produzierten Hardware können so noch präzisere Vorhersagen über potenzielle Ausfälle getroffen werden.
Thin[gk]athon
Kiwigrid
Partner: Google, Technologiezentrum Dresden
KiwiOS – Smart Energy Applications
Im Rahmen des Thin[gk]athon hat Kiwigrid Entwickler*innen vor die Herausforderung gestellt, eigene Energie-Management-Anwendungen auf Grundlage der Energy-IoT-Plattform KiwiOS zu entwickeln. In interdisziplinären Teams entwickelten die Teilnehmer*innen innerhalb kürzester Zeit neue Lösungen, die Anwender*innen signifikante Energieeinsparungen ermöglichen.
Mit dem erfolgreichen Hackathon beweist Kiwigrid, wie einfach und schnell Entwickler*innen – und damit auch Energieunternehmen – basierend auf der Plattform KiwiOS und den APIs eigene Energieanwendungen entwickeln und damit die Energiewende vorantreiben können.
Thin[gk]athon
ZEISS Digital Innovation
Partner: HTW Dresden
Präzisionsmesstechnik in der globale Fertigung
Gemeinsam mit Challenge-Owner ZEISS Digital Innovation, der HTW Dresden und des angegliederten LabX, luden wir zum Thin[gk]athon. Innerhalb von drei intensiven Tagen entwickelten mehr als 20 Teilnehmer in den Räumlichkeiten der HTW Dresden neue Ansätze, frische Ideen und kreative Lösungen.
Im Fokus stand dabei die Frage, wie durch Umwelteinflüsse verursachte Messfehler minimiert oder gar komplett vermieden werden können. Bei vielen Anwendungsfällen spielen minimale Messabweichungen, die durch Temperatur, Luftfeuchte, Umgebungslicht, Vibration und andere Variablen verursacht werden nur eine untergeordnete Rolle. In der Präzisionsmesstechnik allerdings, können wenige Mikrometer darüber entscheiden, ob ein Prüfling den Anforderungen genügt oder aussortiert wird.
de:hub Journey
Digital Hub Initiative · VDMA
Partner: Digital Hub Logistics Hamburg, Digital Hub Logistics Dortmund & Smart Systems Hub
Auf Entdeckungsreise in der Intralogistik
Die de:hub Journey ist ein Innovationsprogramm für mittelständische Unternehmen, um gemeinsam die Potenziale digitaler Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle zu identifizieren und für das eigene Unternehmen nutzbar zu machen.
Die letzte Journey fand in Zusammenarbeit mit dem VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) zum Thema Innovation in der Intralogistik statt. Die teilnehmenden Unternehmen haben in Work Sessions, Start-up-Matchmaking, Keynotes einen offenen, interdisziplinären Dialog mit Expertinnen und Experten der Digitals Hubs Hamburg, Dresden und Dortmund und des VDMA geführt.
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Hanna Hübner
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