
Künstliche Intelligenz (KI) in der IT-Sicherheit
- On 18. November 2022
Gastbeitrag | Autor: Eric Schramm, IT-Security Consultant | N+P Informationssysteme
Künstliche Intelligenz wird ein immer größerer Bestandteil unseres täglichen Lebens werden, nicht nur im privaten, sondern auch im geschäftlichen Umfeld. Gerade im Bereich der IT-Sicherheit helfen KI-Technologien Angriffe und Abweichungen umgehend zu erkennen und zu blockieren und damit kriminellen Absichten entgegenzuwirken.
Was ist „Künstliche Intelligenz“?
Künstliche Intelligenz (KI) ist der Überbegriff für Technologien, bei denen Maschinen menschenähnliche Intelligenzleistungen wie Lernen, Urteilen und Problemlösen erbringen. Zur KI-Landschaft gehören Technologien wie maschinelles Lernen (ML) und Deep Learning. Beim maschinellen Lernen, der relevantesten Form für Unternehmen, wird die sogenannte künstliche Intelligenz mit Daten und Erfahrungswerten gefüttert, aus der sie lernen und Aufgaben immer besser ausführen kann.
Wie und wo haben wir aktuell Berührung mit KI oder ML?
KI steckt heute bereits in unzähligen Consumer-Produkten und ist aus dem privaten Leben nicht mehr wegzudenken. Anwendungen, wie Sprachassistenten, Gesichtserkennung auf Smartphones, Staubsaugerroboter oder autonomes Fahren begleiten uns tagtäglich. Die Bundesnetzagentur geht mittlerweile davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt allein durch KI bis zum Jahr 2030 um 11,3 % gesteigert wird. Doch wie sieht das in der Industrie aus? Auch da ist KI mittlerweile fester Bestandteil und findet in vielen Bereichen Anwendung, wie z. B. bei der Qualitätskontrolle in der Automobilproduktion, bei der Roboter die Schweißnähte prüfen oder Maschinenlasten analysiert werden, um Abweichungen zu erkennen. Auch bei der Instandhaltung kommt KI mittlerweile zum Einsatz. Der Techniker vor Ort kann mithilfe der KI und den gesammelten Daten aus der Vergangenheit im Prozess genau angeleitet werden, ohne vorher jemals vor Ort gewesen zu sein.
Quelle: https://iot-analytics.com/the-top-10-industrial-ai-use-cases/
KI und ML als Handwerkszeug von Kriminellen
Ähnlich wie das Internet bietet KI als relativ neue Technologie viele Chancen, birgt aber auch Gefahren. Kriminelle nutzen KI immer häufiger für ihre veritablen Geschäftsmodelle und können mittlerweile auf Datenpools zurückgreifen, die frei im Netz zur Verfügung stehen. So können z. B. mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Antivirenprogramme überlistet werden, indem die Schadcodes in den Anhängen einer E-Mail-Kampagne automatisch angepasst werden. Auch die automatische Erstellung von E-Mails oder ganzer Social-Media-Profile birgt Gefahren und lässt den Betroffenen oftmals nicht an der Echtheit zweifeln. Wird die KI mit Bildern und Sprachmustern gefüttert, können beispielsweise Telefonate initiiert oder Fakevideos erstellt werden, um an Gelder zu kommen oder Falschinformationen mit weitreichenden Folgen zu verbreiten.
Quellen:
https://www.pm-wissen.com/technik/a/deepfake-die-vorgetaeuschte-wirklichkeit/5423/
https://www.semanticscholar.org/paper/WildDeepfake%3A-A-Challenging-Real-World-Dataset-for-Zi-Chang/2060fa23185747294541f428c39640177450b8fb
Mythen über KI in der IT-Sicherheit
KI und ML sind kein Universalheilmittel. Es sind Techniken, die uns unterstützen können und das immer auf Basis dessen, was wir diesen Algorithmen beibringen und wie wir die Parameter daran anpassen.
- KI „lernt“ von regelmäßigem Verhalten
- Plötzliche, gewollte Änderungen verwirren KI
- KI ist nicht völlig unabhängig
- KI schließt keine vorhandenen Sicherheitslücken
- KI ersetzt noch keinen klassischen Virenschutz
- Ungeschulte Mitarbeiter können Schutz weiterhin kompromittieren
Künstliche Intelligenz als Teil der eigenen Verteidigungsstrategie
Wie kann uns dann KI dennoch helfen, Unternehmensinfrastruktur und -prozesse vor kriminellen Angriffsszenarien zu schützen? Täglich begegnen wir einer extrem großen Variantenanzahl von Schadprogrammen, mit denen der Mensch einfach überfordert ist. Bei einem großen E-Mail-Angriff legt es heutzutage nicht nur die Kommunikation, sondern ganze Geschäftsprozesse lahm. KI kann 24/7 dabei helfen, Anomalien schnell zu erkennen, zu melden und ggf. zu blockieren. In Angriffsfällen priorisiert KI besser als der Mensch, weil sie die ganzen Vergleichsdaten im „Hinterkopf“ hat und so ein schnelles und proaktives Einschreiten seitens der Administration ermöglicht. Um diesen Gefahren von KI entgegenwirken zu können, sollte in der Verteidigung ebenso auf KI gesetzt werden, die nach aktuellem Stand stets einer menschlichen Überwachung bedarf.
Quelle: https://www.bsi.bund.de/DE/Service-Navi/Publikationen/Lagebericht/lagebericht_node.html
Schauen Sie sich gerne zum Thema den Online-Vortrag „KI in der IT-Sicherheit – Freund oder Feind“ an und kommen Sie mit Ihren Fragen auf N+P zu.
„Die N+P ist für uns erster Ansprechpartner, wenn es um unsere komplette IT-Infrastruktur geht. Egal ob Datensicherheit, Desktopvirtualisierung oder hochverfügbare Speichertechnologie, in Zusammenarbeit mit dem ITSM-Team der N+P sind wir auf der sicheren Seite. Und durch eine kontinuierliche Systemüberwachung informiert uns N+P sogar, bevor Fehler in unserer IT auftreten. Wir fühlen uns gut betreut.“
– Dr. Jörg Brückner, Geschäftsführer, KWD Kupplungswerk Dresden GmbH
Die N+P Informationssysteme GmbH ist seit 1990 der kompetente Ansprechpartner für die Digitalisierung der mittelständischen Fertigungs- und Bauindustrie. Für Kunden der Fertigungsindustrie ist die Aufstellung von N+P als Digitalisierungspartner für die gesamte Wertschöpfungskette von Konstruktion (CAD) über Fertigung (CAM), Planung (ERP) und Steuerung (MES) bis zum Datenmanagement (PDM/PLM) im deutschsprachigen Raum einzigartig. Auch für die Bauindustrie ist N+P Anbieter für die durchgängige Digitalisierung des Gebäudelebenszyklus (Planen – Bauen – Betreiben) und verbindet die IT-Systeme von Planung (CAD/BIM), Bauablaufmanagement (BUILD) und Gebäudebetrieb (CAFM).
Durch stetige Weiterentwicklung kann das inhabergeführte Familienunternehmen heute auf ein Team von ~200 IT-Spezialisten an sieben Standorten in Deutschland bauen.
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Hanna Hübner
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