
Hyperautomatisierung und neue Arbeitsweisen
- On 30. Juni 2022
Gastbeitrag | Autor: Kai Schwab, Regional Sales Director für DACH | Crosser Technologies
Gartner hat Hyperautomatisierung als den wichtigsten strategischen Trend für 2022 identifiziert, während Deloitte die Technologie als „die nächste Hürde für Unternehmen weltweit“ bezeichnet. Dies ist kaum überraschend. In den dynamischen Arbeitsumgebungen von heute hat Hyperautomatisierung das Potenzial, die Arbeitsweise von Unternehmen radikal zu verändern. Kai Schwab, Regional Sales Director für DACH bei Crosser, dem Entwickler von Edge Analytics-Plattformen, erklärt hier, wie dies geschehen kann.
Laut Gartner wird Hyperautomatisierung – das Automatisieren so vieler Geschäftsprozesse wie möglich – Unternehmen helfen, ihre Betriebskosten bis 2024 um 30 Prozent zu senken. Dazu gehört der orchestrierte Einsatz unterschiedlicher Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), robotische Prozessautomatisierung (RPA), maschinelles Lernen (ML) sowie Low-Code-Plattformen. Gartner ist überzeugt, dass diese Kombination die erforderliche Leistungsfähigkeit und Flexibilität bietet, um auch Prozesse zu automatisieren, die nie zuvor automatisiert werden konnten.
Fabrizio Biscotti, Research Vice President bei Gartner, best ätigt: „Hyperautomatisierung hat sich von einer Option zu einer Voraussetzung für das Überleben entwickelt. Unternehmen werden mehr IT und mehr automatisierte Geschäftsprozesse benötigen, da sie sich in der Post-COVID-19-Welt von heute gezwungen sehen, ihre Pläne für die digitale Transformation zu beschleunigen.“
Durch das Automatisieren so vieler Prozesse wie möglich können Unternehmen die Vorteile höherer Produktivität nutzen, die steigende Nachfrage ihrer Produkten zu befriedigen, IT-Teams helfen, mit einer zunehmenden Anzahl von Projekten Schritt zu halten und die bessere Einhaltung von Regelwerken gewährleisten, da Automatisierung mehr Konsistenz bietet und die Gefahr menschlicher Fehler minimiert.
Mit Hyperautomatisierung können Unternehmen unnötige Schritte in einer Aufgabe eliminieren und die verbleibenden Schritte automatisieren. Das Ergebnis sind optimierte Geschäftsprozesse, welche die Notwendigkeit von menschlichen Eingriffen reduzieren, die Effizienz steigern und Kosten sparen.
Hyperautomatisierung in Deutschland
Obwohl Hyperautomatisierung als entscheidend wichtig für das Überleben angesehen wird, hat dieser Ansatz in Regionen wie Deutschland, dem Geburtsort der vierten industriellen Revolution, nur langsam begonnen, Fuß zu fassen.
Im Maschinenbausektor ist Deutschland dagegen stark vertreten, wobei Siemens, die ThyssenKrupp AG und auch der globale Marktführer im Bereich Process Mining aus Deutschland stammen. Deutschland hat darüber hinaus die am stärksten automatisierte Wirtschaft in Europa – zumindest was den Einsatz von Industrierobotern betrifft.
Die zögernde Akzeptanz der Hyperautomatisierung ist größtenteils auf eine Kultur von „trial and error“ zurückzuführen. Im Gegensatz zu technologischen Früheinsteigern wie den USA – einem der wichtigsten Akteure in den Bereichen KI und Cloud-Technologie – nimmt sich Deutschland mehr Zeit bei der Einführung neuer Praktiken und Technologien.
In Deutschland lag der Fokus viele Jahre lang auf Hardware und nicht auf Software. Aber dies hat sich geändert. Fast alle deutschen Ingenieurunternehmen verfügen heute neben ihren Maschinen über Software und Industrie-4.0-Funktionalität, so dass die Grundlage für Hyperautomatisierung gegeben ist. Es geht also nicht darum, ob Deutschland die Hyperautomatisierung akzeptieren wird, sondern wann dies geschehen wird.
Der Stellenwert von Menschen
Es bestehen Befürchtungen, dass Automatisierung letztendlich alle menschlichen Arbeitsplätze ersetzen wird. Unternehmen sollten Hyperautomatisierung jedoch dazu einsetzen, ihren Mitarbeitern zu helfen.
Die Welt hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert und damit auch die Art und Weise, wie Unternehmen geführt werden und wie Menschen arbeiten. Dieser Wandel hat für Unternehmen zahlreiche Herausforderungen mit sich gebracht, darunter einen stärkeren globalen Wettbewerb, beschleunigte technologische Innovationen und einen Mangel an digitaler Kompetenz innerhalb der Belegschaft.
Verständlicherweise kann der Versuch, alle Prozesse in einer Anlage zu automatisieren, überwältigend erscheinen, so dass Unternehmen ein solches Projekt nur zögernd angehen werden. Um diesen vorsichtigen Ansatz zu ändern, sollten Unternehmen ihren Fokus auf Technologie reduzieren und stattdessen den Menschen ins Rampenlicht rücken.
In der Welt von heute müssen Arbeitskräfte befähigt und unterstützt werden. Die Pandemie hat einen weltweiten Wandel in der Arbeitsweise von Menschen ausgelöst. Es wird heute mehr Arbeit als je zuvor im Homeoffice erledigt und dieser Trend wird nur weiter zunehmen. Eine Untersuchung von OwlLabs, in der 2000 führende Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Skandinavien befragt wurden, hat ergeben, dass 89 Prozent nach der Pandemie eine hybride Belegschaft planen.
Dies bedeutet, dass Unternehmen sich stärker auf ihre Mitarbeiter konzentrieren müssen und darauf, wie sie sie standortfern befähigen können. Forrester ist der Ansicht, dass Formen der Automatisierung mindestens einen von vier Telearbeitern dabei unterstützen werden, ihren Mitarbeitern den Zugriff auf benötigte Informationen zu erleichtern, Probleme zu beheben und Aufgaben durch Zusammenarbeit schneller zu erledigen.
Auf diese Weise wird die Produktivität nicht nur beibehalten, sondern sogar verbessert. Einfache, repetitive Aufgaben können von einem automatisierten System ausgeführt werden, das Fehler und Ungenauigkeiten reduziert. Das Ziel der Hyperautomatisierung ist, unnötige menschliche Eingriffe zu vermeiden. Dies geschieht durch das Automatisieren der größtmöglichen Anzahl von Prozessen, so dass menschliche Eingriffe nur dann erfolgen, wenn dies absolut erforderlich ist. Auf diese Weise wird das Arbeitserlebnis optimiert, da Mitarbeiter sich im Homeoffice auf komplexe und kritisch wichtige Aufgaben konzentrieren können, während routinemäßige Prozesse autonom in der Anlage abgewickelt werden.
Die Vorteile von Low Code
Die Notwendigkeit von Hyperautomatisierung wird noch dringender, wenn man die IT-Kompetenzlücke betrachtet, die in den letzten sechs Jahren um 150 Prozent gewachsen ist. Dies ist ein Problem in vielen Branchen weltweit, da Unternehmen nicht über die IT-Kompetenzen verfügen, die sie zum Erreichen ihrer Geschäftsziele benötigen. Darüber hinaus wird die Kompetenzlücke wahrscheinlich weiter wachsen, wie eine Studie von McKinsey zeigt, in der 87 Prozent von Unternehmen weltweit angaben, dass sie bereits jetzt eine Kompetenzlücke haben oder diese innerhalb weniger Jahre erwarten.
Die Technologie entwickelt sich mit einem so rasanten Tempo weiter, dass selbst IT-Profis Schwierigkeiten haben, mit den Wissen Schritt zu halten, das für neue Technologien erforderlich sind. Gleichzeitig hat sich der Arbeitsaufwand für IT-Abteilungen deutlich erhöht. So stellte der Connectivity Benchmark Report 2021 von https://www.mulesoft.com/lp/whitepaper/api/closing-it-delivery-gapMuleSoft fest, dass die Anzahl der Projekte, die IT-Teams durchführen müssen, seit 2017 jedes Jahr um mindestens 30 Prozent angestiegen ist. Als Folge waren im vergangenen Jahr weniger als vier von zehn IT-Teams in der Lage, allen ihren Projektverpflichtungen im Unternehmen nachzukommen.
Wie kann Hyperautomatisierung also dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen? Eine effektive Methode ist die Integration einer multifunktionalen Plattform, die Workflows von der Fertigungshalle bis hin zur Führungsetage autonom ausführen kann.
Eine Hyperautomatisierungsplattform muss in der Lage sein, Geräte unterschiedlichen Alters sowie verschiedene Vernetzungsebenen in einer Anlage miteinander zu verbinden. Dazu gehört auch die Fähigkeit, verschiedene Datentypen zu integrieren, darunter Legacy-Systeme, Cloud-Anwendungen sowie Maschinen- und IoT-Daten.
Die Hyperautomatisierungsplattform von Crosser, die Echtzeitanalysen durch eine Bibliothek von KI- und Ml-gestützten Modulen ermöglicht, ist darüber hinaus Low Code. Sie erfordert wenig bis gar kein Codieren, so dass sie von so gut wie allen Mitarbeitern in einer Anlage verwendet werden kann. Dieses Merkmal ist entscheidend wichtig, wenn es darum geht, Mitarbeiter zu befähigen, da interne Talente zur Entwicklung von Anwendungen eingesetzt werden können, ohne dazu über Programmierkenntnisse verfügen zu müssen. Dies reduziert die Abhängigkeit von IT-Abteilungen und ermöglicht das Automatisieren zusätzlicher Prozesse.
Crosser ist fest davon überzeugt, dass Organisationen ihre Digitalisierung erst dann signifikant beschleunigen werden, wenn sie die Implementierung der Prozessautomatisierung in die Hände normaler Anwendern geben.
Auf den ersten Blick mag es überwältigend erscheinen, alles zu automatisieren, aber dies wird die betriebliche Effizienz verbessern und Kosten sparen. Wenn wir die Zukunft der Arbeitswelt betrachten, wird Hyperautomatisierung der Schlüssel zur Unterstützung von Homeoffice-Arbeitern sein. Mit einer Low-Code-Plattform können Unternehmen ihre Hyperautomatisierung beschleunigen, indem sie auch Mitarbeiter befähigen, die wenig oder keine Programmierkenntnisse haben. Hyperautomatisierung wird mehr als nur ein strategischer Trend sein. Sie wird sich in den veränderlichen Arbeitsumgebungen von heute als entscheidend für den Geschäftserfolg erweisen.
Um eine Demonstration der Hyperautomatisierungsplattform von Crosser zu vereinbaren, besuchen Sie Crosser.io
Crosser ist ein schwedisches Softwareunternehmen mit Installationen in über 20 verschiedenen Ländern. Wir entwerfen und entwickeln eine Low Code-Softwareplattform für Streaming Analytics, Automatisierung und Integration, die in beliebigen Installationen verwendet werden kann – am Edge, am Standort oder in der Cloud. Die Crosser Plattform ermöglicht die Echtzeitverarbeitung von gestreamten, ereignisgesteuerten oder Batch-Daten für das IIoT und intelligente Workflows. Es ist die einzige Plattform dieser Art, die speziell für industrielle und anlagenintensive Unternehmen entwickelt wurde.
Die Lösung ermöglicht das Vereinfachen von Komplexität durch das Crosser Flow Studio, ein visuelles Design-Tool, mit dem Teams Innovationen schneller denn je und ohne die Beteiligung von Programmierern umsetzen können. Die Software eignet sich ideal für Unternehmenskunden verschiedenster Branchen in Anwendungsgebieten wie Edge Analytics, industrielle Konnektivität, Industrie 4.0, Streaming Analytics, Hybridintegration und intelligente Workflows.
Zu den Industriekunden von Crosser gehören SCA AB, Valmet Corporation, Gebhardt, Clarebout Potatoes und RubbleMaster.
Crosser wurde in den Bericht „Cool Vendors in IoT Edge Computing, 2018“ von Gartner, Inc. aufgenommen und vom Branchenmagazin Manufacturing Technology Insights in die Liste „Top 10 Smart Factory Solutions in Europe 2020“ gewählt.
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Hanna Hübner
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