Michael Kaiser (CEO Smart Systems Hub): „Edge“ wächst schneller als Cloud Computing
- On 24. Februar 2021
Vom Trend zum Wachstumstreiber in weniger als drei Jahren – Egde Computing wird explodieren.
Bereits 2018 zeichnete sich ab: das Geschäft mit Edge Computing wird sich zu einem der am stärksten wachsenden IoT-Marktsegmente entwickeln. Der Trend setzt sich ungebremst fort. Ende 2020 verkündete das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC, der Markt rund um Edge Computing wird bis 2024 auf rund 250 Milliarden Dollar anwachsen. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 12,5 Prozent.
Die „nackten“ Zahlen stehen sinnbildlich für einen Paradigmenwechsel im Cloud Computing. „Intelligent Edge Cloud“, die Kombination aus Edge Computing, künstlicher Intelligenz und Konnektivität läutet einen Umbruch in der Nutzung der Cloud ein und wird das bisherige Zusammenspiel von Industrie-4.0-Technologien enorm verändern. Experten gehen davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren rund 70 Prozent der Unternehmen einen signifikanten Anteil ihrer Datenverarbeitung im industriellen Produktionsumfeld (IIoT) mit Hilfe von intelligenten Edge-Clouds durchführen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Auf der einen Seite verbessern sich die technischen Voraussetzungen fortlaufend. Günstig verfügbare, hohe Rechenleistung, immer leistungsfähigere und kompakte Halbleiter und Sensoren, schnellere Netzwerke sowie große Fortschritte bei der Softwareentwicklung für KI-Anwendungen beschleunigt den Durchbruch von Edge Computing.
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Neue Cloud-to-Edge-Architekturen eröffnen Unternehmen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Industrie-4.0-Produktion
– Michael Kaiser | CEO | Smart Systems Hub
Die Entwicklung von Edge-Cloud-Technologien hilft Unternehmen ihre Daten direkt am Ort der Produktion zu erfassen und zu verarbeiten. Daten können so viel schneller und effizienter genutzt werden. Dies verbessert die operative Effizienz der Produktion, schafft Wettbewerbsvorteile z.B. bei vorausschauender Wartung (Predictive Maintenance) und eröffnet weitere neue Anwendungsfelder. Denn mit immer größeren Datenmengen, in Echtzeit erfasst und verarbeitet, können Unternehmen viel schneller auf Veränderungen in komplexen Produktionsabläufen oder auf sich verändernde Kundenwünsche reagieren.
Edge Computing – aus der Datenwolke direkt ans Herz der Produktion
Edge Computing verringert die Entfernung zwischen dem Produktionsort, an dem die Daten erfasst und dem Ort, an dem sie verarbeitet werden. Gartner, das weltweit führende Research- und Beratungsunternehmen, schätzt, dass sich bis zur Mitte des Jahrzehnts rund 15 Milliarden IoT-Geräte mit IT-Infrastrukturen von Unternehmen verbinden werden. Damit einher geht auch eine massive Zunahme des weltweiten Datenverkehrs. Außerdem stellen nichtvertrauenswürde IoT-Geräte ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Unternehmen dar. Die Verlagerung der Datenerfassung und Verarbeitung direkt ins Herz des industriellen IoT-Umfeldes entlastet nicht nur den Datenverkehr und senkt die damit verbundenen Übertragungskosten, sondern kommt auch dem Wunsch mittelständischer Industrieunternehmen entgegen, schutzbedürftige Daten möglichst lokal zu speichern und zu verarbeiten. Dies erhöht die Sicherheit und sorgt für besseren Datenschutz. Gleichzeitig erfüllen Unternehmen so besser die rechtlichen Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung, wenn Daten am Ort des Entstehens verbleiben und nicht an die Cloud weitergegeben werden.
Edge Computing hebt die „Human-Maschine-Interaktion“ auf eine neue Qualitätsstufe
Mit Edge-Netzen verringert sich die Latenzzeit. Vor allem beim Einsatz von industriellen Robotern (Cobots), die neben Menschen in der Produktion arbeiten und deren Agieren eine Hochgeschwindigkeits- oder Echtzeitreaktion erfordert, ermöglicht eine intelligente Edge-Cloud niedrige Latenzzeiten. Außerdem sind Edge-Netze nicht mehr zwingend auf die Cloud angewiesen. Geht die Verbindung zur Cloud verloren, kann der Edge-Betrieb fortgesetzt werden. Steht die Konnektivität wieder, werden die in der Zwischenzeit gesammelten Daten mit der Cloud synchronisiert, ohne, dass die Daten verloren gehen.
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Es ist gut vorstellbar, dass Edge-Clouds in Verbindung mit KI deutlich intelligenter sind als die eine klassische Cloud
– Hans Klingstedt | Senior Business Development & Co-Innovation | Smart Systems Hub
Mit neuen Edge-Computing-Architekturen verschaffen sich Industrieunternehmen einen viel umfassenderen Einblick in ihre Produktionsprozesse. Voraussetzung dafür ist der Einsatz von KI-Technologien. Sie ermöglichen immer anspruchsvollere Aufgaben bei Industrie 4.0 autonom zu bewältigen. So ist es möglich, dass sich Produktionsanlagen selbst bewerten und auf Fehler, Defekte oder andere Konflikte, die zu Störungen in der Produktion führen, reagieren. Kombiniert man das Edge-Netz mit der Cloud, übernimmt diese z.B. die Vorhersage von Ausfällen auf der Basis von gespeicherten Historiendaten, spielt automatisch neue Updates ein oder nimmt Anlagen für die Wartung offline. Durch die Skalierung der positiven Aspekte aus dem Zusammenspiel von Cloud-to-Edge-Architekturen auf Fabriken, Lieferketten und Rechenzentren verbessern Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit und verschaffen sich wirtschaftliche Vorteile.
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