DevBoost hilft Robotics Startup TEDIRO in der Optimierung der Softwareproduktentwicklung
- On 22. Februar 2022
Gastbeitrag | Autor: Dr. Tobias Nestler, COO | DevBoost
Robotics Unternehmen müssen im Bereich der Softwareentwicklung ihrer Produkte viele Herausforderungen bestehen. Mittels einer Potentialanalyse lassen sich in drei Schritten die zentralen Engpässe und Maßnahmen der Optimierung erkennen sowie ableiten. Gelingt deren Umsetzung, steht einer performanten Produktentwicklung sowie einem zufriedenen Entwicklungsteam nichts im Weg.
Die Produktentwicklung eines Robotics Unternehmens ist mit vielerlei Herausforderungen verbunden. Neben der Entwicklung und Produktion der eigentlichen Robotertechnik gilt es Software für die Steuerung der Roboter, web-basierte bzw. mobile Anwendungen für die Benutzer, aber auch Applikationen für die Administratoren des Gesamtsystems bereitzustellen. Darüber hinaus müssen Roboter in ihre künftigen Betriebsumgebungen integriert, lokale Sicherheitsaspekte sowie Industriestandards und Zertifizierungen gemeistert werden. In Bezug auf die Softwareentwicklung sollen die Versprechen und Vorteile moderner Cloud-Architekturen nicht ungenutzt bleiben. All dies erfordert ein enormes Maß an Expertenwissen in unterschiedlichsten Disziplinen.
Im folgenden Artikel möchten wir auf die Herausforderungen der Software-Produktentwicklung des Robotics Startups TEDIRO eingehen und einen Einblick geben, wie wir in diesem anspruchsvollen Umfeld gemeinsam mit dem TEDIRO Entwicklungsteam eine fokussierte, priorisierte Roadmap für die Weiterentwicklung von Produkt, Team und Prozess erarbeitet haben.
Das Robotics Startup TEDIRO
Der Roboter übernimmt das Gangtraining an Unterarmgehstützen. Auf dem Bild ist ein Demonstrator zu sehen, der als Grundlage für ein neues Design dient, welches sich aktuell in der Entwicklung befindet.
© TEDIRO
Das Robotics Startup TEDIRO hat sich zum Ziel gesetzt, mittels autonomer Roboter zur schnelleren Mobilisierung von Patienten in Akut- und Rehakliniken beizutragen. Die hohen Anforderungen an Behandlungsqualität, steigende Dokumentationsaufwände, hoher Zeit- und Kostendruck sowie Fachkräftemangel bringen Kliniken zunehmend an ihre Grenzen. Der von TEDIRO entwickelte weltweit erste, mobile Therapie- und Diagnostikroboter, soll künftig eine Vielzahl von Routinetätigkeiten in Kliniken übernehmen.
Mittels seiner mobilen Roboterplattform unterstützt TEDIRO damit die physiotherapeutische Arbeit für eine Vielzahl von Therapieformen und sorgt so für erhebliche Erleichterung im Klinikalltag. Die Produktvision überzeugte nicht nur die ersten Investoren, sondern bescherte dem TEDIRO Team bereits zahlreiche Auszeichnungen (u.a. Gewinner IQ Innovationspreis, Top 50 Startups in 2021).
Herausforderungen der Robotics Produktentwicklung
Der Aufbau eines Produkts bzw. einer Plattform für medizinische Robotics-Applikationen ist für das Entwicklungsteam von TEDIRO mit zahlreichen technischen Herausforderungen verbunden. Aktuell liegt der Schwerpunkt des Unternehmens auf der KI-gestützten Rehabilitation. Hierbei setzt das Entwicklungsteam auf etablierte Roboter-Navigationstechnologien und ergänzt diese um medizinische Applikationen für digitale Therapie- und Diagnoseverfahren. Die Produktentwicklung erfolgt dabei sowohl intern bei TEDIRO als auch in Kooperation mit Partnern.
Konkret gilt es auf Ebene der medizinischen Anwendung Computer-Vision-basierte KI einzusetzen und diese in die Navigations- und Steuerungskonzepte des Roboters zu integrieren. Auch werden Web-Anwendungen zur Administration der Anwendungen und des Roboters entwickelt. Für alle Systembestandteile ist darüber hinaus eine Integration in die bestehende IT-Landschaften der Kliniken entsprechend etablierter Standards sicherzustellen.
Der Entwicklungsprozess sowie die zugehörige Entwicklungsinfrastruktur müssen den hohen Anforderungen für Medizinprodukte genügen, da in sensiblen Umgebungen und mit sensiblen Patientendaten gearbeitet wird. Die Produkte von TEDIRO unterliegen Zertifizierungen, welche eine hohe Produktqualität aber auch Prozesssicherheit, Datenschutz und Nachverfolgbarkeit einfordern.
Für TEDIRO ist daher unabdingbar, Mechanismen und Automatismen zur Sicherung der Softwarequalität aufzubauen sowie die Entwicklungsprozesse und die Produkt-Roadmap so auszugestalten, dass die o.g. Anforderungen adressiert werden. Gleichermaßen erfordert die Markterschließung eine möglichst hohe Agilität.
Die Detailanzeige des TEDIRO Gangtrainings
© TEDIRO
Das Richtige auf die richtige Weise tun
Zielstellung der Zusammenarbeit zwischen DevBoost und TEDIRO war es daher, dem Team zu einem klaren Fokus für die weitere Ausgestaltung des Entwicklungsprozesses sowie dem Ausbau des künftigen Produktteam zu verhelfen. Doch wie genau muss man sich den Weg zur Erkenntnis vorstellen?
Prinzipiell erfolgt die Erarbeitung aller Inhalte im Zusammenspiel mit dem Entwicklungsteam am konkreten Produkt. Hierbei durchlaufen wir je nach Produktkomplexität in einem bzw. mehreren Workshops die folgenden drei Schritte:
- Domäne und Produkt (Das Richtige tun): Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses zum optimalen Produkt und zur Produktstrategie.
- Optimierungshebel (Es auf die Richtige Weise tun): Analyse der kundenspezifischen Produkt- und Softwareentwicklung (Ist-Stand, Zielzustand), Identifikation von spezifischen Engpässen (tatsächliche Blocker, Optimierungshebel) sowie Sammlung von konkreten Lösungsideen (Aktionen).
- Umsetzungsplan (Es zur Richtigen Zeit tun): Priorisierung einer kundenspezifischen Roadmap aus Maßnahmen zur Adressierung der Engpässe.
Um Insellösungen zu einzelnen ggfs. prominenten Teilproblemen (z.B. „Wir müssen mehr UI-Tests automatisieren“) zu vermeiden, gilt es die im linken Bereich von Bild 3 aufgeführten vier Analyseschwerpunkte gemeinsam mit dem Team systematisch zu analysieren. Haben wir diesen ganzheitlichen Blick auf den Status Quo, können wir die wirklichen Engpässe erkennen (z.B. zu viel Business Logik im Frontend) und können die richtigen Maßnahmen ableiten (z.B. Refactoring).
Die vier Analyseschwerpunkte
© DevBoost
Wen die Details zu den Inhalten der vier Analyseschwerpunkte (Big Picture, Team, Dokumente/Artefakte, Tools) interessieren, dem sei an dieser Stelle unseren ausführlicher Blogartikel zum Thema Potentialanalyse empfohlen.
Nach gemeinsamer Betrachtung der vier Analyseschwerpunkte, ergeben sich eine Menge von Herausforderungen und möglichen Lösungsideen. Was jetzt jedoch noch fehlt, ist ein priorisierter Ablaufplan.
In einem ersten Schritt definieren wir zu den gesammelten Herausforderungen oder Lösungsansätze konkrete Action Items. Anschließend werden die Action Items in fünf Themenbereiche eingeordnet (siehe Bild 4) und innerhalb der Themenbereiche nach inhaltlichen Abhängigkeiten sortiert.
Entwicklungsphasen
© DevBoost
Die Themenbereiche bauen aufeinander auf, d.h. dass Engpässe in vorgelagerten Themenbereichen die Weiterentwicklung der nachgelagerten Themenbereiche blockieren. Kurzum: Es macht wenig Sinn über Werkzeuge der Testautomatisierung nachzudenken, wenn die Architektur der Anwendung noch gar nicht für die Implementierung aussagekräftiger Tests aufgestellt ist.
So ergibt sich systematisch eine klare Priorisierung der Action Items. Die Roadmap ist fertig. Die identifizierten Aufgaben können nun entsprechend der Priorisierung (nacheinander) und Befähigung/Verantwortung (parallel) verteilt werden. Gelingt deren Umsetzung, steht einer performanten Produktentwicklung sowie einem zufriedenen Entwicklungsteam nichts mehr im Weg.
Fazit TEDIRO
Im Ergebnis erhält TEDIRO den notwendigen Fokus auf die wesentlichen Stellschrauben der bevorstehenden Weiterentwicklung und Skalierung seiner Produktentwicklung. Das Entwicklungsteam kann die Erkenntnisse der Analyse sowie die konkreten Handlungsempfehlungen der Roadmap in seine eigene Planung überführen.
Christian Sternitzke, Geschäftsführer und Co-Founder von TEDIRO, zieht folgendes Fazit: „Die Workshops von DevBoost sind methodisch exzellent und waren voll auf unsere Situation fokussiert. Im Ergebnis haben wir nun konkrete Maßnahmen für die wesentlichen Stellschrauben zur Skalierung unserer Produktentwicklung.“
Neben der Weiterentwicklung des Entwicklungsprozesses und dem Ausbau des Entwicklungsteams stehen natürlich vor allem zahlreiche neue Produktfeatures auf der Roadmap, welche die Therapien in Kliniken maßgeblich verändern werden. Das umfasst weitere Anwendungen in der Orthopädie, Neurologie und Kardiologie wie auch in der Pflege.
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Luisa Göhler
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